GEMEINSAM SEGEL SETZEN FÜR INKLUSION
Die Alster in Hamburg wird immer inklusiver: Vier inklusive Segelkurse für verschiedene Zielgruppen fanden dort in der Segelsaison 2024 statt, und auch 2025 sind die Nachwuchssegler in Hamburg wieder auf dem Wasser. Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen – ob geistig, körperlich oder motorisch – machen mit. Ziel ist das gemeinsame Erlernen des Segelns und das Vermitteln neuer, inklusiver Erlebnisse. Außerdem wollen die Initiatoren Kinder und Jugendliche langfristig für den Segelsport begeistern. In den Booten zeigt sich, welche besondere Magie das Element Wasser entfalten kann: Zurückhaltende Teilnehmer blühen regelrecht auf, lachten ausgelassen und entwickelten in Teamwork sichtbares Selbstbewusstsein. „Segeln scheint etwas mit Menschen zu machen – es verbindet, gibt Vertrauen und lässt alle über sich hinauswachsen“, fasst einer der Trainer die Eindrücke zusammen.
Auf der Hamburger Alster sitzen alle in einem Boot
Bislang wurden oft nur Aktivitäten exklusiv für Kinder mit Einschränkungen angeboten. Mit dem Segelprojekt ist ein inklusives Angebot dazugekommen, bei dem junge Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in einem Boot sitzen. Das bedeutet echte gelebte Inklusion, wodurch die Behinderung in den Hintergrund tritt.
Segeln zählt zu den inklusivsten Sportarten überhaupt. Deshalb fördert die Kroschke Kinderstiftung in Kooperation mit „Wir sind wir – Inclusion in Sailing e.V.“, dem Werner-Otto-Institut sowie dem Hamburger Segel-Club und dem Norddeutschen Regatta Verein Segelkurse für Kinder und Jugendliche mit und ohne Beeinträchtigung.
„Gemeinsam Segel setzen für die Inklusion im Sport“ lautet das Motto des Gemeinschaftsprojekts, bei dem im wahrsten Sinne des Wortes alle – mit oder ohne Handicap – in einem Boot sitzen.

Professionelle Segeltrainer übernehmen die Betreuung. © Fotos: Sven Jürgensen
Die Kurse richten sich an Kinder des Campus Uhlenhorst, der Hamburger Schule Elfenwiese und des in Hamburg ansässigen Werner-Otto-Instituts, bei dem Bewegungsangebote zur Therapie gehören. Bei dem von der Kroschke Kinderstiftung und der Günter und Vera Faasch Stiftung unterstützen Projekt geht es darum, dass die Teilnehmenden aktiv das Segeln erlernen und mit anpacken. So überwinden sie Hürden, machen neue Erfahrungen und wachsen über sich hinaus, indem sie die eigenen Grenzen des Machbaren verschieben und ihren Horizont erweitern.
Nadine Weber-Kroschke, Vorständin der Kroschke Kinderstiftung betont:
„Das beschreibt ein zentrales Ziel unserer Stiftungsarbeit. Und wir erreichen es nur gemeinsam mit Partnern wie „Wir sind Wir Inclusion in Sailing“ dem Werner Otto Institut oder der Günter und Vera Faasch Stiftung“.
Beim Segeln fassen alle mit an - neun inklusive Segelkurse 2025
In den Kursen segeln jeweils acht Kinder ab acht Jahren – teils mit und teils ohne Einschränkung – gemeinsam auf der Alster. Organisiert werden die inklusiven Segelkurse von „Wir sind Wir – Inclusion in Sailing e.V.“ in Kooperation mit dem Norddeutschen Regatta Verein und dem Hamburger Segel-Club, wobei die Segelvereine die Boote und ihr Gelände zur Verfügung stellen. Bei dem von der Kroschke Kinderstiftung unterstützen Projekt geht es darum, dass die Teilnehmer das Segeln erlernen und mit anpacken. So überwinden sie Hürden, machen neue Erfahrungen.
Die Kinder segeln auf Kielbooten, die ein großes Maß an Stabilität und somit Sicherheit bieten. Die Betreuung übernehmen professionelle Segeltrainerinnen und -trainer. „Miteinander eine neue Sportart erlernen“ lautet die Devise bei den inklusiven Segelkursen. Die Segeleinheiten mit begeisterten Kindern haben bereits gezeigt, wie gut das Projekt ankommt. Die Kurse bilden jedoch nur den Auftakt einer umfassenden Inklusionsoffensive im Hamburger Segelsport. Insgesamt sind für die Saison 2025 neun inklusive Segelkurse für Kinder und Jugendliche auf der Alster geplant.
Trotz des erfolgreichen Starts steht die Initiative vor Herausforderungen: „Die Nachfrage kann aktuell nicht vollständig gedeckt werden“, erklären die Verantwortlichen. Es fehlt an einem weiteren speziellen Boot für Menschen mit sehr schweren Beeinträchtigungen, und die Finanzierung der Trainerinnen und Trainer ist nicht immer gesichert. Die Organisatoren hoffen nun auf weitere Unterstützung aus der Hamburger Zivilgesellschaft und von Förderern, um das inklusive Angebot nachhaltig ausbauen zu können. „Wir freuen uns auch besonders über Sponsoren aus der Wirtschaft. Für Förderer, Sponsoren und alle, die Fragen oder Interesse an den inklusiven Segelkursen haben, steht Sven Jürgensen als Ansprechpartner zur Verfügung. Er ist per E-Mail unter sven.juergensen@wir-sind-wir.org erreichbar.
Projektdetails
Projektname:
Inklusives Segeln
Projektziel:
Teilnahme am Breitensport und Inklusion für Kinder mit Behinderung
Zielgruppe:
Kinder mit Behinderung oder Entwicklungsstörungen
Förderzeitraum:
2024 und 2025
Förderbetrag:
7020 Euro

Hier geht`s lang – auf einem schwankenden Boot ist das gar nicht so einfach. © Fotos: Sven Jürgensen