SCHLAFSÄCKE FÜR BABYS

Nina Kankowski lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Während sie mit der rechten Hand dem acht Monate alten Max das Fläschchen gibt, hält sie seinen Zwillingsbruder Charlie mit der linken und wartet geduldig auf ein Bäuerchen. Charlie lässt sich Zeit, er schaut neugierig über Mamas Schulter und schäkert lieber mit der Besucherin. Max und Charlie sind Frühchen und bereits in der 27. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen, Charlie wog damals rund 700 Gramm, Max immerhin 1,4 Kilo. Die Zwillinge und ihre Mutter werden von der Familienhebamme Brigitte Rausch betreut, die kleine Familie ist eine von fast 100 Familien, die die Fachkräfte derzeit allein in Braunschweig unter ihre Fittiche genommen haben.

Familienhebammen helfen

Die junge Mutter nimmt die Hilfe gern in Anspruch und freut sich über die Unterstützung. Schließlich muss sie nicht nur für Max und Charlie sorgen, auch ihre Tochter braucht die Mama noch. „Vor allem die ersten Monate nach der Geburt waren hart“, erzählt die junge Mutter. Jeden Tag hat sie die beiden Babys auf der Frühchenstation besucht, erst zu Weihnachten waren beide Kinder zu Hause in der kleinen Wohnung. Dazu kamen die Sorgen – vor allem um den kleinen Charlie. Der Kleine hat bereits eine Herz-Operation hinter sich, jetzt muss er auch noch am Fuß operiert werden. Nicht nur die häufigen Arzttermine zerren an den Nerven und Nina Kankowski ist froh, wenn die Familienhebamme Brigitte Rausch schnell und unbürokratisch mitanfasst, wenn sie Hilfe braucht.

Dazu gibt die Familienhebamme wertvolle Tipps, zum Umgang mit den Babys, zu Ernährung, Schlaf und Pflege, zu Fragen der Gesundheit und zur körperlichen und seelischen Entwicklung der Kinder. Und sie unterstützt die Familien ein Jahr lang, beispielsweise bei Arzt- und Behördenbesuchen. Manche Frauen nehmen bereits während der Schwangerschaft Kontakt zum „Netzwerk Familienhebammen“ auf, das in Zusammenarbeit mit den Frühen Hilfen der Stadt Braunschweig und in Trägerschaft des PPTZ als Kooperation mit der Stiftung „Eine Chance für Kinder“ tätig ist, andere melden sich erst nach der Geburt. 

Auch die Kroschke Kinderstiftung unterstützt die Arbeit der Familienhebammen und stellt für die betreuten Neugeborenen einen kuscheligen, blauweiß gestreiften Schlafsack zur Verfügung. „Dieser Schlafsack ist ein sehr schönes Geschenk, wenn wir die Familien das erste Mal besuchen“, freut sich Diplom-Pädagogin Anja Kiesewetter. Und auch Nina Kankowski hat sich über die beiden Schlafsäcke gefreut – auch wenn Max in seinen Schlafsack schon längst nicht mehr hineinpasst.    

Projektdetails

Projektname:

Schlafsäcke für Babys

Träger:

Kroschke Kinderstiftung

Projektziel:

Unterstützung junger Familien

Zielgruppe:

Familien, die durch Braunschweiger Familienhebammen betreut werden.

Förderzeitraum:

Seit 2015

Förderbetrag:

6000 Euro

Fotos: Rosemarie Garbe