BEWEGUNG MIT HAND & FUSS
Eine Kletterwand schult Gleichgewicht, Muskelkraft, Körperspannung, Geschicklichkeit und vieles mehr. Die Elbschule in Hamburg-Othmarschen freut sich jetzt über eine ganz besondere Kletteranlage und eine „Tibetanische Brücke“. Möglich gemacht hat dies maßgeblich die Förderung der Kroschke Kinderstiftung, größtenteils umgesetzt aber haben den Aufbau die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6c der inklusiven Grund- und Stadtteilschule. Stolz präsentierten die Kinder bei der Einweihung ihren aktiven Beitrag für ihre Mitschüler und eine „bewegte“ Elbschule.
Indoor Kletteranlage bringt Bewegung in die Schule
Stephan Riegger (Sport- und Erziehungswissenschaftler an der FU Berlin und der Humboldt Universität zu Berlin im Bereich Sportwissenschaft) hat das Konzept „Moving School 21“ für eine nachhaltige, gesunde und bewegte Ganztagsschule entwickelt. Das Anforderungsprofil der ‚neverest‘ Kletteranlage ist so gestaltet, dass es vielfältige Körpererfahrungen möglich macht. Schwerpunkt ist die Förderung der Entwicklung der fundamentalen physischen Grundlagen wie Kraft, Muskelausdauer, Körperspannung, Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Koordinationsfähigkeit. Die Kletterwand bietet vielfältige Möglichkeiten der Nutzung: Paarklettern (aneinandergebunden), Lernspiele (Vokabeln lernen), Geschicklichkeitsspiele (Klettern nach Farben), Problemlösespiele (Gegenverkehr), Vertrauensspiele (blind klettern), Fantasiespiele (mit Gepäck durch den Dschungel) und Wettspiele.
Die „Tibetanische Brücke“ ist eine Herausforderung für das Gleichgewicht. Sie besteht aus einem zehn Meter langen Seil und zehn farbigen, verschieden geformten Bodenbrettern. Ziel ist es, das Gleichgewicht zu verbessern und die Selbstschutzreflexe zu entwickeln. Die Bretter kippen beim Betreten zur jeweils belasteten Seite. Die Kunst ist es, sie in der Schwebe zu halten. Durch Gehen (vorwärts, rückwärts, seitwärts) werden die taktilen Sinne der Füße und das Gleichgewichtssystem (Innenohr, Hemisphären) angeregt.

Bohren, Dübeln und Schrauben für den Aufbau der Kletterwand: Kein Problem mehr für die Schülerinnen – © Fotos: Elbschule

Die Sechstklässler coachen künftig ihre jüngeren Mitschüler beim Klettern
Über mehrere Wochen grundierte und lackierte die 6c unter der Anleitung ihres Klassenlehrers Jan Finkelmeyer die einzelnen Formen der Hand- und Fußelemente. Anschließend legte die Klasse in drei Tagen die Anordnung der Elemente fest und montierte sie schließlich an die Wand im Flur vor der Sporthalle. Dafür erwarben die Schüler*innen Kenntnisse über das Befestigen in der Wand, wie bohren mit der Bohrmaschine, dübeln und schrauben mit dem Akkuschrauber.
Die fleißigen Sechstklässler werden in den nächsten Wochen als Kletter-Coaches ausgebildet, um die Grundschüler in den Pausen künftig selbst anleiten zu können.
Bei der Einweihung waren neben Anja Wenk von der Kinderstiftung und Marina Möhring von der Dr. Hermann Röver-Stiftung, die der Elbschule seit Jahren in Partnerschaft verbunden ist, das Projekt vermittelte und begleitete, auch der Entwickler Stephan Riegger anwesend. Alle freuten sich über die Begeisterung der Kinder und den großen Beifall.
Projektdetails
Projektname:
Indoor-Kletteranlage für die Elbschule
Träger:
Dr. Hermann Röver Stiftung
Projektziel:
Mehr Bewegung in der Ganztagsschule
Zielgruppe:
Schüler*innen ab der 1. Klasse
Förderzeitraum:
2024
Förderbetrag:
2500 Euro

Einweihung der neuen Kletteranlage – © Foto: Elbschule