MUSIKTHERAPIE FÜR FRÜHCHEN

Musiktherapie für Frühchen kann ganz wesentlich dazu beitragen, dass junge Eltern schnell eine gute Beziehung zu ihren frühgeborenen Kindern aufbauen. Deshalb fördert die Kroschke Kinderstiftung das Angebot. Musiktherapie erlaubt es, die Frühchen bestmöglich zu fördern und ihnen einen sanften Start ins Leben zu ermöglichen. So wird den Eltern Raum gegeben, damit sie nach der zu frühen Geburt eine Bindung zu ihrem Kind aufbauen können. 

Neonatologie am Altonaer Kinderkrankenhaus

Im PNZ Altona werden jährlich ca. 500 Früh- und Neugeborene stationär behandelt, davon über 100 mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 Gramm. Ein wichtiger Bestandteil des ganzheitlichen Behandlungskonzepts ist die entwicklungsfördernde Betreuung der Frühgeborenen und deren Eltern. Hierbei spielt die Musiktherapie eine wichtige Rolle. In der Musiktherapie mit Frühgeborenen wird aktiv gearbeitet – mit Gesang der Therapeutin und speziellen Instrumenten. Die Eltern werden in das musiktherapeutische Angebot integriert und zur eigenen stimmlichen Kontaktaufnahme zum Kind motiviert. Die Musiktherapie führt nachweislich zur Stressreduktion, Verbesserung der Sauerstoffsättigung, sowie der Atemfrequenz bei den Frühgeborenen, zur Verkürzung der Krankenhausverweildauer und zur Beziehungs- und Bindungsförderung. Die Musiktherapie ist nicht in der Regelfinanzierung vorgesehen und wird durch Spenden finanziert.  

Perinatalzentrum am Klinikum Lüneburg

Das Perinatalzentrum des Klinikums Lüneburg bietet als eine von ganz wenigen Kliniken in Deutschland Musiktherapie an, um Frühchen bestmöglich zu fördern und ihnen einen sanften Start ins Leben zu ermöglichen. So wird den Eltern Raum gegeben, damit sie nach der zu frühen Geburt eine Bindung zu ihrem Kind aufbauen können. Musiktherapeut Kaur Kask sorgt mit Körpertambura und Gitarre für Entspannung.

Für Mutter und Kind bedeutet die Frühgeburt eine abrupte, oft traumatische Trennung. Meist ist das Baby auf einen Inkubator (Brutkasten) angewiesen und an Geräte angeschlossen, die seine Vitalfunktionen überwachen. Das zarte Wesen ist ganz plötzlich einer ungewohnten Umgebung voller Reize ausgesetzt. Die Eltern können nicht ständig bei ihrem Kind sein. Umso wichtiger ist es, dass die gemeinsame Zeit mit viel Kuscheln und Geborgenheit in einer harmonischen Atmosphäre verbracht wird. Genau dafür sorgt der Musiktherapeut mit den sanften Klängen seines Instruments, der Körpertambura. Wer ihr lauscht, ist schnell entspannt. Die wohltuende Ruhe überträgt sich von den Eltern aufs Baby: Es atmet ruhig, tief und regelmäßig, das Herz schlägt in einem guten Rhythmus. Ein unendlich wertvoller Beitrag für die gesunde Entwicklung des Babys und für das Glück der ganzen Familie.

Die Musik schafft eine Atmosphäre der Nähe, in der Eltern und ihre Frühgeborenen sich gemeinsam entspannen und ganz aufeinander einlassen können. Für Frühgeborene eine wichtige Zeit für einen sanften Start ins Leben. 

Behutsamer Start ins Leben

Die Musiktherapie stärkt die Frühchen und die Eltern. Nach Auskunft des Förderkreises „Fundskerle“ der Gesundheitsholding Lüneburg belegen Studien, dass die Säuglinge, die in den Genuss einer Musiktherapie kamen, das Klinikum bis zu zwei Wochen früher verlassen können und im späteren Verlauf ihres Lebens über bessere kognitive Fähigkeiten verfügen. Den Untersuchungen zufolgen sinkt die Herzfrequenz und die Sauerstoffsättigung nimmt zu. „Die Frühgeborenen beruhigen sich, sie lernen regelmäßig zu atmen und das Stillen oder Trinken fällt ihnen leichter“, heißt es bei den Fundskerlen. „Für die Eltern bietet sich über die Musik und das Spüren des Babys die Möglichkeit, ihre eigenen Ängste, Schuldgefühle und Befürchtungen loszulassen und sich ganz auf das Neugeborene einzulassen.“

Musiktherapie für Frühchen und Eltern an der Kinderklinik Lüneburg. © Gesundheitsholding Lüneburg

Atmosphäre der Nähe: So wird die Bindung zwischen Mutter und Kind verbessert.  © Fotos: Gesundheitsholding Lüneburg

Projektdetails

Projektname:

Musiktherapie für Frühgeborene und ihre Eltern

Träger:

Fundskerle, Förderkreis des Klinikums Lüneburg,

Altonaer Kinderkrankenhaus, Hamburg

Projektziel:

Zusätzliche Musiktherapie-Stunden auf der Frühchenstation

Zielgruppe:

Frühchen und ihre Eltern

Förderzeitraum:

2021 bis 2022 in Lüneburg

seit 2021 in Hamburg

Förderbetrag:

26.880 Euro

und

44.000 Euro

Musiktherapie für Frühchen am Altonaer Kinderkrankenhaus