„HÖRT UNS ZU!“ FILME KLÄREN AUF
Psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche brauchen Zuwendung und Unterstützung! Ungefähr 20 Prozent aller Jugendlichen in Deutschland sind betroffen. Seelische Probleme können behandelt, Krisen gemeistert werden, aber dazu müssen sie erst einmal erkannt werden. Oft werden Kinder und Jugendliche als bockig oder schwierig abgestempelt und gemieden. Nicht selten leiden sie unter Mobbing. Lehrer oder Erzieher sind häufig nicht speziell ausgebildet, um solche Situationen richtig einzuschätzen, und so fehlen ihnen die Werkzeuge für angemessene Reaktionen. Hier setzt das Filmprojekt „Hört uns zu!“ des Vereins Psychiatrie in Bewegung e.V. an und klärt in sieben Kurzfilmen auf, wie man psychische Erkrankungen erkennt, und wie man in der Folge damit umgehen kann. Fünf betroffene Jugendliche kommen in den Clips selbst zu Wort. Wann sind sie krank geworden? Gab es Auslöser? Was hat ihnen geholfen, was nicht, was würden sie sich im Umgang wünschen?
Vom Umgang mit psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen
Aufklärung und Entstigmatisierung im Umgang mit psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen sind die Ziele des Filmprojekts „Hört uns zu!“, das der Verein Psychiatrie in Bewegung e.V. initiiert und die Kroschke Kinderstiftung finanziell unterstützt hat.
Über das Zentrum für Kinder- und Jungendmedizin in Altötting wurde dem Filmteam der Zugang zu fünf unterschiedlich betroffenen jungen Protagonisten ermöglicht, die psychologisch betreut werden und sehr reflektiert berichten. Die Filme geben den Jugendlichen eine Stimme, machen Mut, hinzusehen und unterstützen damit nachhaltig die gesundheitliche Förderung von Kindern und Jugendlichen in ähnlichen Situationen. In zwei weiteren Clips kommen die Chefärztin Dr. med. Gertraut Fridgen und der Oberarzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Dr. med. Rüdiger Wittmann zu Wort, welche die typischen Störungsbilder und Krankheiten erklären. Auch hier geht es um Empfehlungen für den Umgang mit den Erkrankten.
Realisiert wurden die Filme mit Andrea Rothenberg, die eine anerkannte und gut vernetzte Film-Expertin auf dem Gebiet der Psychiatrie ist. Mit ihr wurde 2017 bereits das Filmprojekt → „Wir sind hier“ verwirklicht, das auf die Situation von Kindern psychisch kranker Eltern aufmerksam macht.
Die 5-10 Minuten langen Filmclips dienen vorrangig der Aufklärung mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung. Sie können z.B. auf Fortbildungen, Schulentwicklungstagen, aber auch in Jugendzentren und Akademien gezeigt werden.

Julia berichtet offen von ihrer Erkrankung. Sie leidet unter Depressionen, einer Posttraumatischen Belastungsstörung und einer Essstörung – © Foto: Psychiatrie-Filme

Korbinian berichtet von seiner Somatisierungsstörung, Essstörung, Depression und einer Angststörung – © Foto: Psychiatrie-Filme
Großes Foto oben: Nina hat bereits als Jugendliche Erfahrung mit Drogen gemacht. Sie leidet unter einem Trauma, einer Angstörung und Panikattacken – © Foto: Psychiatrie-Filme

Die Chefärztin Dr. Gertraud Fridgen erklärt typische Störungsbilder und Erkrankungen – © Foto: Psychiatrie-Filme

Oberarzt Dr. Rüdiger Wittmann gibt in den Kurzfilmen Empfehlungen zum Umgang mit den Erkrankten – © Foto: Psychiatrie-Filme
Projektdetails
Projektname:
Hört uns zu! – Filmclips zur Hilfe im Umgang mit psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen
Träger:
Psychiatrie in Bewegung e.V.
https://psychiatrie-in-bewegung.de/
Projektziel:
Aufklärungsarbeit und Entstigmatisierung von psychisch
erkrankten Kindern und Jugendlichen.
Zielgruppe:
Menschen, die mit Kindern arbeiten: Lehrer, Sozialarbeiter, Erzieher, Mitarbeiter von Sportvereinen und andere.
Kinder, Jugendliche, Angehörige.
Förderzeitraum:
1 Jahr
Förderbetrag:
10000 Euro

Michelle erzählt in einem Filmclip von ihrem Leben, ihrer Erkrankung und was ihr hilft. Sie leidet unter Schizophrenie und Selbstverletzendem Verhalten – © Fotos: Psychiatrie-Filme