FORTUNA AUF GROSSER FAHRT

Richtig tolle Ferienangebote mit therapeutischer Betreuung gibt es für Kinder mit Behinderung oder chronischer Erkrankung kaum. Die Segeltörns mit der Fortuna, einem mehr als 100 Jahre alten Traditionsschiff, gehören auf jeden Fall dazu. Doch leider ist das Schiff durch die Corona-Krise in Not geraten, da alle Segelreisen ausfallen mussten. Die Kosten für den Unterhalt laufen jedoch weiter, außerdem sind Umbaumaßnahmen erforderlich. Die Kroschke Kinderstiftung unterstützt mit anderen Spendern die gemeinnützige Benita Quadflieg Stiftung, damit es für die Fortuna bald wieder heißt: „Leinen los“. 

Versierte Skipper und ehrenamtliche Crew

Vor der Pandemie erlebten jährlich rund 400 Kinder von zwölf Jahren an ein Abenteuer an Bord der Fortuna. Darunter waren beispielsweise krebskranke, chronisch erkrankte und frühgeborene Kinder des Vereins Sterntaler, Mitglieder der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft und Besucher verschiedener Förderschulen. Außerdem gab es integrative Segeltörns mit heilpädagogischer Betreuung.

Ein versierter Skipper und seine ehrenamtliche Crew haben  jedem nach seinen Möglichkeiten seemännisches und navigatorisches Handwerk vermittelt. Gemeinsam haben sie die Segel gesetzt, in der Kombüse gekocht, geangelt oder bei Landgängen die Umgebung erkundet. Dabei war das Leben an Bord sehr einfach: Stromsparen mit Petroleumlampen, Abende draußen an Deck, Wasser aus der Handpumpe. Eine prima Alternative zu medialer Reizüberflutung und passivem Konsum. 

Segelschiff Fortuna in der Werft bei Schweißarbeitben

Schweißarbeiten bei der Fortuna: Auf der Werft wird das Schiff auf Vordermann gebracht. © Fotos: Benita Quadflieg Stiftung

An Deck der Fortuna

Bei den Segelreisen konnten die Kinder Erfahrungen machen, die ihnen helfen, mit ihrer Erkrankung zu leben und neue ungeahnte Grenzen zu überwinden. So entwickeln sie ein besseres Selbstwertgefühl, und nicht nur auf Spastiker haben die Törns eine entspannende Wirkung. 

Zum Manövrieren des Schiffs ist Teamarbeit unabdingbar. Und wenn der Wind ordentlich bläst, bleibt keine Zeit für lange Diskussionen. Die Jugendlichen erfahren, dass man nur ans Ziel gelangt, wenn alle an einem Strick ziehen. 

Positiv für Sozialverhalten, Ausdauer und Konzentration

Wie positiv sich der Törn auf Sozialverhalten, Ausdauer und Konzentration auswirkt, bestätigen Pädagogen. Die Kommunikation untereinander verändert sich, die häufig ungewohnte Selbstständigkeit fördert das Selbstbewusstsein. Den Jugendlichen werden aber auch die physischen, psychischen und sozialen Leistungsgrenzen aufgezeigt. Und wenn alle gemeinsame eine schwierige Situation bewältigen, stärkt das das Selbstvertrauen und bringt Zuversicht.  

Projektdetails

Projektname:

Historisches Segelschiff Fortuna

Projektziel:

Törns für Kinder mit einer Erkrankung oder Behinderung ermöglichen

Zielgruppe:

Kinder mit einer Erkrankung oder Behinderung

Förderzeitraum:

2020/2021

Förderbetrag:

3.000 Euro

Rettungsring der Fortuna

Zur Sicherheit: der Rettungsring.  © Fotos: Benita Quadflieg Stiftung