FORSCHUNGSPREIS FÜR KINDERSCHUTZ 2024
Am Dienstag, den 10. September laden die Kroschke Kinderstiftung und die beiden Preisträgerinnen laden zu einem Symposium zum Thema „Kinderschutz ohne Väter“? ein, ins Institut und Poliklinik für Medizinische Psychologie. Um Anmeldung wird gebeten unter www.gstoo.de/vaeterforschung
Zum Profil von Dr. Pawils am UKE. Zum Profil von Dr. Metzner-Guczka am UKE.
Die Preisträgerinnen des Forschungspreises präsentieren ihre Arbeit
PD Dr. Silke Pawils und Dr. Franke Metzner-Guczka diskutieren mit Vertretern des Fachs
Preis für herausragende wissenschaftliche Forschung
Forschungspreis für Kinderschutz geht an PD Dr. Silke Pawils und Dr. Franke Metzner-Guczka
Der mit 7.500 Euro dotierte Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) geht an die Diplom-Psychologinnen PD Dr. Silke Pawils und Dr. Franka Metzner-Guczka vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf für ihre Forschungsarbeit „Väterspezifische Risiko- und Schutzfaktoren bei Kindeswohlgefährdung“. Der Forschungspreis für Kinderschutz wurde zum zweiten Mal verliehen im Rahmen der Jahrestagung der DGKiM in Berlin am 04. Mai 2024 und von der Kroschke Kinderstiftung gestiftet. Die UKE-Forschungsgruppe um Dr. Pawils und Dr. Metzner-Guczka beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren mit der Väterforschung und damit, welche gesicherten väterspezifische Risiko- und Schutzfaktoren vorliegen, die auch direkt bei den Vätern erfragt werden sollten, um Kindeswohlgefährdung präventiv zu identifizieren. Tatsächlich stehen jedoch bei einer möglichen Gefährdung des Kindeswohles in der internationalen, empirischen Forschung aber auch in der Versorgungspraxis vor allem die Mutter im Fokus, wenn es um das Abwägen von Risiko- und Schutzfaktoren geht.
„Wenn wir die Lebenssituation von Kindern verbessern möchten (oder müssen), dann ist es unverzichtbar, auch die weitere Elternperson – den Vater – in unsere Bemühungen und Gespräche direkt einzubeziehen“, so Dr. Pawils. „Die Ressource „Vater“ ist für die Kinder zu wertvoll, um weiterhin ignoriert oder zweitrangig betrachtet zu werden!“
Wissenschaftliche Arbeiten dieser Art stellen einen wichtigen Beitrag für eine gelingende Prävention und frühzeitige Unterstützung von Familien dar. Durch die Verleihung des Kroschke Forschungspreises für Kinderschutz in der Medizin möchte die Jury diese wichtige Arbeit würdigen und Initiativen fördern, in denen bislang wenig betrachtete Aspekte im Kinderschutz erörtert werden.
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Fachjury würdigt Arbeit in einem unterrepräsentierten Bereich
Die Jury des Kroschke Forschungspreises für Kinderschutz in der Medizin besteht aus Dr. med. Bernd Herrmann (1. Vorsitzende, DGKiM), Dr. Tanja Brüning (2.Vorsitzende, DGKiM), Dr. Nadine Wilke-Schalhorst (Vorstandsbeirätin, DGKiM), Frau Nadine Weber-Kroschke (Vorständin, Kroschke Kinderstiftung) und Dr. Thorsten Wygold (Vorstandsbeirat, Kroschke Kinderstiftung). Die Juroren würdigten mit der Preisvergabe das große Engagement der UKE-Forschungsgruppe in einem bislang unterrepräsentierten Bereich der Kinderschutzforschung.
„Forschung in der Medizin ist ein wesentlicher Bestandteil zur konkreten Weiterentwicklung und zum Lernen in den verschiedenen Fachrichtungen“, betont Nadine Weber-Kroschke, Vorständin der Kroschke Kinderstiftung. „Vor allem im Bereich des medizinischen Kinderschutzes ist es uns ein besonderes Anliegen zu unterstützen und Forschung in diesem komplexen und sensiblen Umfeld zu ermöglichen.“
Dr. Brüning und Dr. Herrmann ergänzen: „Als Mediziner:innen ist uns unsere Verantwortung gegenüber den Kindern und Jugendlichen, aber auch ihren Familien sehr bewusst. Die medizinische Abklärung einer vermuteten Gefährdung, aber auch das Screening auf Risikofaktoren muss auf einer evidenzbasierten Grundlage erfolgen. Daher begrüßen wir Initiativen zu wissenschaftlicher Arbeit im Medizinischen Kinderschutz und Förderungen wie die der Kroschke Kinderstiftung sehr.“